Mittwoch, 16. September 2015

Manfred Rebhandl: Töpfern auf Kreta

Was hat man von einem Krimi zu halten, der damit beginnt, dass der „Held“ Rock unter dem Rock einer „Zigeunerin“ aus dem Trinkkoma erwacht?! Was ist das für ein perfides und zynisches Machwerk, das Rebhandl da vorlegt! Dazu auch noch strategisch patschert: Der in Wien lebende Autor verunglimpft in der Figur der dicken Buchhändlerin genau jene Branche, auf die er angewiesen ist. Oder hofft er gar, dass seine Trashwerke nur noch in schmuddeligen Online-Shops gehandelt werden? Dort, wohin sich zu seinem Bedauern die Pornoindustrie hinverzogen hat? Zu allem Überdruss spottet er den Gesetzen der Physik, wie soll sich eine fette Frau so bewegen, als stünde sie auf trippelnden Mäusen? Wir schweigen aus Dezenz über die ungeheuerlichen Entgleisungen gegenüber Leistungsträgern der Gesellschaft, aber auch ausländischen Mitbürgern. Am allerschlimmsten: Kann sich Rock Rockenschaub bitte nicht endlich einmal duschen?! Seinen Gestank als Leitmotiv zu verwenden ist schon sehr anrüchig. Über die Handlung breiten wir den Mantel des Schweigens, denn greifen Sie einmal einem nackten Mann in die Tasche.
Man fragt sich schon, warum jetzt schon die vierte(!) Rezension dieser billigen Trashtextualität im Falter erscheint. Und antwortet: Das war ein Scherz! Wir lieben unsere Trashmaus aus Windischgarsten! Tatsächlich hat er nach eigenem Bekunden das „ großartigste Töpfern-Buch aller Zeiten“ geschrieben, obwohl dessen Rolle nicht mehr sehr viel kleiner hätte ausfallen können. Dazu ist sehr viel Lehrreiches zu Yoga und Smoothiekonsum zu lesen. Aber es stimmt auch alles, was im ersten Teil dieser Besprechung zu lesen war.

Manfred Rebhandl: Töpfern auf Kreta. Czernin Verlag

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